HMS Achilles


Hallo Freunde des Steampunk,

Ich nehme an das der Leser dieser Seite weiß was Steampunk ist, aber vielleicht sind auch Neulinge hier.

Vereinfacht gesagt ist Steampunk Science Fiction in der Vergangheit. Angesiedelt in der Viktorianischen Zeit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts bis Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum ersten Weltkrieg. Die Geschichten von Jules Verne sind zum Beispiel hier anzusiedeln. Als Film Beispiele aus der jüngeren Zeit sind die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen, Wild Wild West mit Will Smith ( bezogen auf die Maschinen und technischen Spielereien ) sowie die Sherlock Holmes Verfilmungen mit Robert Downey Jr. zu nennen.

Wer es viel genauer wissen will empfehle ich den Clockworker, ein deutsches Steampunk-Forum.

Es gibt schon eine richtige Subkultur in diesem Bereich, allerdings wollen wir uns hier auf den Modellbau beschränken.

Seit ich mir diesen Bereich, Anfang 2015,  als Thematik ausgesucht haben sprudeln die Ideen, also an modellbauerischer Arbeit mangelt es nicht! Die Erste war gleich etwas ganz Großes. Ein fliegendes Flugzeug-Mutterschiff ( also ein fliegender Flugzeugträger ), das sich schon im Bau befindet, aber vorerst zurück gestellt wurde.

Um die ersten Schritte zu machen begann ich mit Flugzeugen dazu. Ich nutze dafür als Grundlage Bausätze von erste Weltkrieg-Flugzeugen oder Teile davon. Manches wird dazu noch scratch gebaut.

Kleiner Einschub:   Mancher wird vielleicht sagen das nicht alles zeitlich zusammen passt, aber das muss es ja auf den ersten Blick auch gar nicht. Auch in meinen Modellen soll sich eine technische Entwicklung zeigen. Man nehme mal ein realistisches Beispiel, die F4 Phantom der Bundeswehr war 40 Jahre ( 1968-2008 ) im Einsatz. Sie hatte ihren Erstflug 1958 und wurde 1960 in Dienst gestellt. Und es gibt Länder die sie immer noch fliegen. Parallel dazu flogen schon moderne Maschinen wie der Eurofighter oder F-117 Stealth. Oder der Leopard 2 ( auf dem ich mehrere Jahr in der A4-Version selbst Kommandant war) wurde ab 1979 in Serie gebaut und ist damit seit 38 Jahren im Einsatz.

Hier ein Beispiel für meine ersten Steampunkschritte:


ein De Havilland DH X1 Luftschiffjäger

Die Grundlage bildete hier eine Sopwith Camel von Revell.

es wiederstrebt mir immer noch für solche Umbauten qualitativ höherwertige, entsprechend teurere Bausätze zu verwenden bzw. auszuschlachten. ( Mittlerweile hat sich dieser Aspekt etwas geändert. Diese Seite besteht ja nun schon einige Zeit und ich bin in dieser Beziehung etwas schmerzfreier geworden)

Vom Bausatz habe ich Rumpf, Propeller, Tragflächen und Höhenleitwerk verwendet.

Die Gitterleitwerke sind Teile von Hafenkränen aus dem Schiffsmodellbau ( Maßstab ca. 1:350! glaube ich).

Ihr werdet hier noch oft sehen das ich bei der Verwirklichung von Modellen, was die Materialnutzung angeht, oft ungewöhnliche Wege gehe und auch Teile verschiedener Maßstäbe verwende.

Alles andere kam aus den verschiedensten Quellen. Restekiste, Elektronikbauteile, Kabelstücke und Plastiksheet bzw. -Profile verschiedener Hersteller.

Die erste grundlegende Veränderung, aus einem Flugzeug mit Zug-  ein Flugzeug mit Druckpopeller zu machen. Diese wirken immer etwas weniger modern als Maschinen mit Zugpropeller. Und das ist ja beabsichtig!
Die Trägflächen wurden komplett umgedreht, das Seitenleitwerk weggelassen und 2 neu gebaute an die Enden der Gitterleitwerke gesetzt.

Im Motorbereich wurden einige Anbauteile gesetzt, um den Bereich rustikaler und nicht so glatt und gradlinig wirken zulassen. Die Bewaffnung ( 2 schwere MG´s inkl. Munitionsgurte und ein flügelmontieres Lewis-MG) kam es der Grabbelkiste. Die Verstrebungen von Flügel und Leitwerk sind Polistyrol-Profile. Bei diesem Modell hatte ich mir leider vorher keine Gedanken über die Verspannung gemacht. allerdings wertet eine Verspannung ein solches Modell nochmal auf, wie ihr im weiteren Verlauf noch sehen werdet! Da das Modell doch recht beschädigungsanfällig ist habe ich mir eine nachträgliche Verspannung gespart. Also Erfahrungswert, soll ein Modell verspannt werden muss man dies schon im vor hinein planen, da eventuell Bohrungen durchgeführt werden müßen oder ähnliches.

Ein weiterer Tipp: Wollt ihr später das Modell airbrushen, nehmt keine Baumwollpfäden bzw -garn! Es gibt mittlerweile im Fachhandel elastisches Verspannmaterial, auch sehr dünne Angelschnüre gehen. Fusel am Garn die man vorher nicht sieht, sind nach dem Lackieren super sichtbar wie ich schmerzlich feststellen mußte. Wobei airbrushen nicht zwingend sein muss, damals wurde auch eher gepinselt!

Nun zur Lackierung. Mit Steampunk werden zum einen metallischen Farben, Eisen, Kupfer, Messing, Bronze sowie Braun- und Grautöne verbunden. Was aber nicht heisst das man nicht auch bunter werden kann!

Ich habe mich hier für die obengenannten Farben entschieden. Im Bereich des Motors der ja auch vorwiegend aus Metallen besteht herrschen metallische Farben vor, noch ein paar ungwöhnliche Decals und fertig war das erste Steampunkmodell!

Ihm folgten noch mehrere Flugzeuge auf die ich in späteren Berichten mal eingehe.

Nun ging es an das erste komplexere und ich sag mal steamigere Modell.

Die HMS Achilles, Prototyp eines Kampfluftschiffes der Pegasus-Klasse ( ihr seht bei mir steckt meist auch ein kleiner Hintergrund hinter den Modellen )

Es stellte sich für mich bei allen bisher gebauten Luftschiffmodellen zuerst die Frage wie stelle ich den Auftriebskörper dar und was nehme ich als Schiffskörper. Ich habe mir dazu viele Bilder im Internet angesehen und mir angeschaut was auf dem Markt verfügbar ist. Natürlich kann man aufwendig Luftschiffkörper und Schiffsrümpfe in Spantenbauweise bauen. Das habe ich bisher nicht getan, aber der Bau eines grösseren Luftschiffes mit Hilfe von Bespannpapier und Spannlack ist in Planung.

Wobei die Idee für dieses Model ganz spontan beim Besuch eines Modellbauladens kam. Einen halben Meter von einander entfernt der Bausatz einer Bounty in 1:110 und der Hindenburg in 1:720 (unterschiedliche Maßstäbe sind hier nicht so wichtig) und schon war eine Idee geboren. Bausätze gekauft und los gings.

Der Vorteil bei dieser Art Modellbau ist meiner Meinung nach das man gar nicht all zu viel Vorplanung benötigt und man kann mit den Maßstäben spielen. Ein Nachteil ist das sich während des Baues  Bau- oder Umsetzungsprobleme ergeben die Änderungen oder neubauen erforderlich machen. Die Modelle sollen  bedingt durch die Figuren den Massstab 1:72 darstellen sollen.

Viele Ideen entwickeln sich mit dem Bau oder beim Öffnen der Bausätze wenn man sieht was man zur Verfügung hat. Oft kann man noch Teile die man nicht braucht für ein anderes Projekt verwenden.

Aber nun wieder zurück.

Zuerst montierte ich den Rumpf der Hindenburg, wobei ich mir dieses mal mehr Gedanken zur Verspannung machte und eine Bug und Heckleine gleich mit einklebte. Im Nachhinein hätte ich hinten lieber 2 Leinen gehabt. Alle Außenanbauten ( Motoren, Gondel) lies ich weg. Die Fenster der Rumpfkabinen lackierte ich später nicht über. Macht zwar eigentlich keinen Sinn das dort Fenster sind aber es sieht gut aus. Ein weiterer Vorteil in diesem Bereich, es muss nicht alles Sinn ergeben, nur gut aussehen!

Wie verbinde ich nun Auftriebskörper mit dem Schiffrumpf, war mein nächster Gedanke. Ich entschied mich für die Mastmontage in Kombination mit einer Takelung. Ich habe bis her noch keine andere Möglichkeit gefunden, dies nur mit einer Takelage zu machen so das es auch stabil ist . Bin da gern für Tipps offen !!!

Aktuell 11.2017.: Mittlerweile habe ich die Idee, Modelle aufgehängt zu präsentieren was die Möglichkeit einer reinen Takelung zuließe.

Nun wurde der Luftschiffrumpf erst einmal an die Seite gelegt und der Schiffskörper gebaut.

Mir ist das Zusammenspiel von damals moderner Technik, veraltet und ( für die angedachte Zeit ) futuristisch wirkenden Elementen wichtig. Man stellt sich vor wie man Vorhandenes, vielleicht schon Veraltetes ( weil zur Verfügung ) verwenden würde um Neues zu schaffen. Also soll es einerseits nach damals moderner Technik aber doch irgendwie improvisiert ausschauen.

Wenn man ein solches Modell baut beschreitet man, in beschränktem Maße, die Wege eines Konstrukteurs. Man hat gewisse Vorstellungen, manchmal merkt man dann das es so nicht funktioniert oder es einem nicht gefällt. dann ist umdenken und flexibel sein gefragt.

Zuerst vergrößerte ich das Ruder, es sollte der Seitensteuerung dienen. Aber es sollte auch nicht zu überdimensioniert erscheinen, aber es machte für mich den Eindruck als wenn die für mich gewählte Größe nicht ausreichen würde um die nötige Steuerwirkung zu erzielen. Und Trägheit wäre für ein Kampfschiff extrem ungünstig. So nutzte ich auch die Seitensteuerflächen der Hindenburg, in dem ich die nötigen Steuerseile nach unten zum Steuerrad zog.

Für das Ruder nutzte ich das Steuerrad der Bounty.

Im Nachhinein stellte ich fest, das die Steuerseile ein sehr schönes optisches Detail darstellen.

Natürlich machte ich mir Gedanken zur Höhensteuerung. Auch hier war ich mit der ersten Lösung, ausschliesslich die Steuerflächen des Auftriebskörper zu verwenden, nicht zufrieden. Da sitzt man an seinem Basteltisch, vor dem Modell und grübelt, da fallen mir die unteren Trägflächen einer Nieuport 17 ins Auge. Diese waren vom Bau eines Polizeigyrokopters der London City Police ( auch den werde ich hier noch vorstellen) übrig geblieben. Ich ordnete Sie wie bei früheren U-Booten an, als Bugsteuerflächen.

Da der Antrieb über Dampf erfolgt musste ein Schornstein her. Polistyrol, Plastiksheet und ein Strohhalm(!) und schon ist ein Schornstein gebaut. Die Dampfmaschine wirkt auf 2 vielblättrige Schrauben, die wiederum sehr modern wirken.

Und wieder war Kreativität gefragt, bei den Schrauben handelt sich um Legoteile!!!!

Noch kurz ein Wort zum Bauverlauf. Die Reihenfolge wie ich die Ideenentwicklung beschreibe entspricht nicht dem Bauverlauf. Die Steuerseile und die Takelung erfolgten als allerletzter Bauschritt noch nach der Bemalung.

Ich habe mir schon zu Beginn Gedanken über die Bewaffnung gemacht. Um es vorweg zu sagen wurde es mehr als ursprünglich geplant, weil neue Ideen dazu kamen und trotzdem wirkt es nicht überladen. Eher kampfstark für ein Schiff dieser Größe.

Von Anfang an sollten 2 3-In. Ordenance-Rifle Geschütze mit gezogenen Rohren in drehbarer Lafettierung montiert werden. Aber dafür war die Gesamtbreite des Rumpfes zu gering. Also montierte ich Sie in Auslegern, dafür nutze ich die nicht benötigten Mastkörbe.

Tipp: Manchmal hat man Teile in der Restekiste die man aber in größerer Anzahl benötigt. Es gibt die Möglichkeit Teile mit Formsilikon und Resin abzuformen. Wenn Interesse besteht wie das funktioniert schreibt mich an.

Die Geschütze stammen aus dem Set Civil War Union Artillerie von Italeri. Leider nur noch sehr schwer zu bekommen und wenn für indiskutable Preisvorstellungen. Es gibt aber auch mehrere Kleinserienhersteller die passende Geschütze anbieten. Ich kann da Germania Figuren empfehlen, da findet man einiges auch noch zum Thema Steampunk.

Zu der Herkunft der weiteren Bewaffnung. Die Gatling am Heck, und der 13" Mörser sind ebenfalls aus diesem Set. Die Drehbassen an der Mastplattformen sind Kanonen aus dem Bountybausatz und die Maxim-MG`s stammen aus dem Escifigurensatz russische Infantrie. Die Kanonen am Bug stammen von einem Revellbausatz.


Hier ein Tipp: Man kann bei Revell ( auch bei anderen Herstellern ) Einzelteile aus Bausätzen bestellen. Ist ein super Service. Man druckt sich( bezogen auf Revell, bei Faller ist es noch einfacher ) die entsprechenden Seiten des Bauplanes ( auf Revell.de als PDF´s) markiert die entsprechenden Teile und schreibt die gewünschte Anzahl dabei. Dies schickt man per Post an Revell ( Abteilung X, kein Witz!) in Bünde. Nach einiger Zeit erhält man einen Kostenvoranschlag und wenn man damit einverstanden ist überweist man den Rechnungsbetrag und erhält innerhalb von 2 Wochen die Teile. Hat bisher, außer das der Kostenvoranschlag schon mal etwas auf sich warten lässt, super geklappt.

So muss man sich nicht ganze Bausätze für einige Teile oder im Falle der Kanonen einzelne Kleinserienmodelle für deutlich höhere Preise kaufen. Ich werde bei meinen Bauberichten immer wieder auf die Teile die ich auf diesem Wege erhalten und verbaut habe hinweisen.

Um noch einmal auf Lego zurück zukommen, es gibt im Internet einen Online-Laden namens ToyPro dort kann man Legoeinzelteile kaufen. So muss man nicht seine Kinder beklauen ;-)!

Zurück zu den 3 In.-Geschützen. Ursprünglich auf  einer Feld-Lafette ließ die Räder weg, trennte die Achse von der Lafette ab so das sich eine Kastenlafette ergab. Ein Rad dient als drehbares Untergestell, darauf baute ich aus Plastiksheet ein Gestell wie sie, unter anderem, auch schon auf Panzerschiffen im US-Bürgerkrieg verwendet wurden um einen kontrollierten Geschützrücklauf zu ermöglichen. Leider sind die Geschütze aus weichem Plastik gegossen und lassen sich nur schwer entgraten. Wie schon erwähnt baute ich die Ausleger aus nicht benötigten Bausatzteilen und etwas Plastikprofil. Ich habe die Kanonen drehbar montiert.

Denn Dictator 13" Mörser habe ich fast unverändert übernommen, nur die Plattform habe ich rund zugeschnitten. Auch die ist drehbar. Er dient eher unterstützendem Artillerie-Beschuss.

Als ehemaliger Soldat bewerte ich meine Modelle beim Bau auch nach taktischen Gesichtspunkten. Die Bugkanonen ( 12 Pfünder mit glattem Rohr), sogenannte Jagdkanonen, waren ursprünglich nicht geplant. Aber ich stellte fest das die Seitekanonen keinen ausreichenden Schwenkbereich für den Beschuß nach vorn aufweisen. Deshalb die Montage der Bugkanonen.

Die Gatling, zur Abwehr von kleineren Luftschiffen oder zum Bodenbeschuss, war von Anfang an so gewollt allerdings sollte sie nachträglich montierten Charakter haben. Es soll sich ja um eine Prototypen handeln und die Besatzungen machten ja Erfahrungen und führten Verbesserungen durch oder wiesen Sie an.

Dies gilt auch für die beiden ganz neuen Maxim-MG´s , die der Bedrohung durch aufkommende Flugmaschinen Rechnung tragen, die auf einer Plattform oben montiert wurden. Natürlich muss man auch dort oben hinkommen, deshalb machte ich noch eine Strickleiter. Man beachte das die beiden Soldaten angeleint sind! Man will ja nicht abstürzen.

Die Mast-Plattform baute ich weil mir der Bereich zu leer erschien, und diese rüstete ich noch mit 2 Drehbassen, die auch wieder eher ein Anachronismus sind, aus. Drehbassen dienten auf Segelkriegsschiffen des 17., 18. und bis hinein ins 19. Jahrhundert zum beschiessen der feindlichen Decks und zur Abwehr bei Entermanövern. Da es zu dem gedachten Zeitpunkt fiktiv noch keine bzw. nicht viele andere Luftschiffe gibt und Entermanöver auch für das gegnerische Luftschiff ein hohes Risiko bergen würde, wäre so etwas eher unwahrscheinlich. aber wer beim Bund war der weiß das auch in der Realität die Ausrüstung beim Militär nicht immer logischen Gesichtspunkten folgt!

Die Lackierung erfolgt teilweise schon während des Baues an einigen Teilen. Bei den Decals muss man schauen was man noch so in der Grabbelkiste hat.

Das X in der Kennung weißt darauf hin das es sich um einen Prototyp handelt. Ich war mit dem Modell auf der Smallscaleconvention 2016. Dort stellte sich heraus, durch den Hinweiß eines englischen Modellbaukollegen, das der erste AC 130 Hercules Prototyp genau diese Kennung hatte.

Die Mannschaft besteht aus Figuren der Firma Hät! Figuren aus der Zeit der Kolonial Kriege passen sehr gut. Oder US-Bürgerkrieg und teilweise früher erster Weltkrieg. Ich baue auch häufig Figuren um, gezwungenermaßen.

Ich habe mir Gedanken über die Besatzungszusammensetzung gemacht. Ein Prototyp ganz neuer Art würde sicher mit geeigneten Freiwilligen aus allen Truppengattungen bemannt. Was nicht zwangsläufig Seesoldaten gewesen wären. Ich habe mich für Soldaten in Infantrie-Uniform und Artilleristen entschieden.

Die Takelung war der letzte Arbeitschritt, aber die wertet das Modell nochmal besonders auf. Takelungen sind meist mit die arbeitsinensivsten und anstrengendsten Arbeitsgänge. Bei dem Rauch handelt es sich um eine Art grober Watte die man zur Weihnachtszeit in Blumenläden als Dekoschnee bekommen kann ( kleiner Einschub: Habe letztes Weihnachten versucht welche zubekommen, 4 Läden-Erfolg 0. Scheinbar gibt es das nicht mehr . Oktober 2017 hab es wieder bekommen beim ersten Versuch) mit zerstossener Bleistiftmine unregelmäßig eingefärbt.

So noch ein paar (fiktive) Fakten zur Pegasus-Klasses ( noch mehr im folgenden Bericht)

Die HMS Achilles ist das erste Schiff seiner Art. Sie sollte das Typschiff für eine Luft-Korvetten-Klasse sein die sowohl Patrouillen-, Jagd- und Unterstützungsaufgaben übernehmen kann. Es gibt noch ein, im baubefindliches, Schwesterschiff die Hector. Die aber nicht komplett baugleich ist. Da nur unterschiedliche Schiffsrümpfe zur Verfügung standen

Die fehlende Erfahrung im Luftschiffbau bewirkte schon mehrfache Veränderungen während des Umbaus. Einsatzerfahrungen während ihrer Erprobungs- bzw. Einsatzzeit führten zu weiteren Veränderungen vor allem im Bereich der Bewaffnung.

Ursprünglich war Sie mit je einem 3In.-Ordenance Rifle-Geschütz mit gezogenem Lauf auf Drehlafette auf jeder Seite und einem 13" Mörser für Unterstützungfeuer im Bereich des Übergangs vom Vordeck zum Mitteldeck. Es zeigte sich das der Schwenkbereich von 140° der 3In. - Guns bei Verfolgungseinsätzen nicht ausreichte, da es nicht möglich ist direkt in den Frontbereich zu feuern. Deshalb wurden am Bug 2 zusätzliche 12-Pfünder-Jagdkanonen montiert. Zusätzlich wurde eine Gatling Kanone auf einer nachträglich aufgesetzten Plattform am Heck angebracht. Auf einer Mastpattform sind 2 umsetzbare Drehbassen montiert.

Zusätzlich erweiterte ein Abwurfmechanismus für 2 100kg-Bomben die Offensivkapazität. Standardmässig wurden 6 Stück mitgeführt.

Aktuell macht das Auftauchen der ersten Starrflügler  eine schnellfeuernde Bewaffnung zur Fliegerabwehr nötig. Vor kurzem wurde auf der Oberseite des Auftriebskörpers eine Plattform mit 2 der neuen Maxim-Maschinengewehre montiert. Weitere Halterungen für zusätzliche Maschinengewehre sollen auf den Decksrelingen angebracht werden.

Angetrieben wird die Pegasus von einer Dreifach-Expansionsdampfmaschine die auf zwei Wellen mit 10-blättrigen Propellern wirkt. Diese gibt ihr eine Geschwindigkeit von bis zu 30 Knoten, bei günstigem Wind sogar einige Knoten mehr.

So das war es erst einmal, aber es werden noch weitere Berichte folgen.

Bis dann


So hier noch ein paar Informationen zur Geschichte der Achilles. 

HMS Achilles

Die Idee zu einem bewaffneten Luftschiff hatte ein junger britischer Offizier! Emerson Patrick Drake, war als 18 jähriger frischgebackener Lieutenant der Royal Artillery Militärbeobachter während des amerikanischen Bürgerkrieges. Zum einen beeindruckten ihn die eingesetzten Panzerschiffe mit ihren Dampfmaschinen und zum zweiten zeigte er reges Interesse an den eingesetzen Beobachtungsballons. Als Artillerist erkannte er gleich das die Einsatzmöglichkeiten, auch nur zur Beobachtung und Feuerleitung, deutlich besser wären wenn sie sich frei bewegen könnten.

Zurück in England begann er ein Ingenieursstudium. Nach Abschluss lies er sich zum 4thRegiment Royal Artillery versetzen. Das Regiment war dafür bekannt die neusten und experimentelle Waffen zur Erprobung und Weiterentwicklung zu bekommen.

Mit seinem jetzigen technischen Wissen entwickelte er die Konstruktionsidee zur Pegasus-Klasse.

1874 legte er dem Armeeführung seine Pläne für ein bewaffnetes, steuerbares Luftschiff vor. Bekannt für seine konservative Haltung lehnte man die Pläne 3 Monate später ab, mit der Begründung es gebe keinen Bedarf für so ein fantastisches, technisches Spielzeug das mit Sicherheit nicht einmal funktionieren würde. Drake nahm seine Pläne und legte Sie der Navy vor. Ob es daran lag das Drake als Gondel den Rumpf eines Schiffes vorsah oder ob die Navy Neuerungen zu dem Zeitpunkt generell aufgeschlossener gegenüberstand lässt sich im Nachhinein nicht mehr genau sagen. Drake erhielt nach 2 Monaten den Auftrag einen Prototypen zu bauen.

Da er mit dem Auftriebskörper Neuland betrat dauerte der Bau länger als gedacht. Mit den vorhandenen Dampfmaschinen hätte der Auftriebskörper viel größer werden müssen als vorher geplant. Die Lösung brachte der Vorschlag eines ehemaligen Studienfreundes eine kompaktere Maschine selbst zu entwickeln. Was ihnen auch gelang! Dies geschah parallel zum Bau der Achilles.

Im Januar 1878 war das Luftschiff bereit zu ihrer ersten Fahrt. Zu erst ohne die vorgesehene Bewaffnung von 2 3-In. Ordenance-Rifle mit gezogenem Lauf und einem 13" Mörsers aber mit entsprechendem Ballast erprobt zeigte sie gute Steuerbarkeit in der Seitenrichtung. Allerdings reagierte Sie sehr träge in der Höhensteuerbarkeit. Zusätzlich montierte Steuerflügel am Bug behoben dieses Problem.

Die Besatzung besteht aus einem Teil der nur für das Fahren des Luftschiffes zuständig ist, das heisst aus dem Captain, einem Seniorpettyofficer als Gefechtsrudergänger, 2 Pettyofficer als Wachrudergänger und dem Maschinenpersonal ( zuständig für die Maschinen und und die Schiffsinstandhaltung). Der 2te Besatzungsteil besteht aus den Artilleriebedienungen. Der zu dieser Gruppe gehörende Artillerieoffizier fungierte gleichzeitig als Schiffsoffizier. Die Besatzung besteht durchweg aus Freiwilligen.

Der Captain und die Pettyofficer kamen von der Marine, Das Maschinenpersonal aus dem Nachschub-und Transportkorp. Die Artilleriebesatzung kam geschlossen aus dem 4th Regiment Royal Artillery da diese Erfahrung mit neuen Waffen hatten. Wobei die Bewaffnung an sich nicht neu war, sondern es eher um die Entwicklung von Einsatztaktiken bzw. Beschusstechniken ging.

Nach einer 3 monatigen Flugerprobung wurden die Waffen montiert und man begann mit den Schiessübungen. Die Artilleristen lernten schnell die Bewegungen des Schiffs mit einzukalkulieren.

Da auf Grund ihrer Größe für die Achilles keine Marineinfanterie vorgesehen war ( je nach Einsatzaufgabe kommen diese wenn nötig zusätzlich an Bord), hatte der Artillerieoffizier die Idee auf einer nachträglich am Heck angebrachten Plattform eine Gatlinggun zu montieren. Auf der Mastplatform wurden zusätzlich 2 Drehbassen montiert.

Mit den Erfahrungen aus der Achilles bezüglich Steuerung und Auftriebs, baute Drake parallel zur Flugerprobung ein 2-Mann Aufklärungs- und Artilleriebeobachtungsluftschiff. Bei gemeinsamen Übungen stellte sich heraus das die seitlich montierten 3-In. Geschütze nicht weit genug nach vorn geschwenkt werden konnten um einen Gegner im Bereich direkt vor dem Rumpf zu beschiessen. Und man rechnete in geraumer Zeit auch mit Gegner in der Luft. Es wurden daraufhin jeweils ein 12-Pfünder-Jagdkanone rechts und links nebeneinander am Bug montiert.

Im August 1878 wurde die Achilles als einsatzbereit erklärt und in die Flottenliste aufgenommen. Man schickte die Achilles im Dezember 1878 direkt nach Afghanistan. Sie nahm aber nicht mehr an den Kämpfen der ersten Phase des 2ten anglo-afghanischen Krieges teil. Ihr erster Einsatz war die Unterstützung von General Roberts Truppen bei der Verteidigung von Kabul im Dezember 1879. Bei der blutigen Schlacht von Maiwand konnte Sie, Aufgrund von fehlendem Munitionsnachschubs, nicht entscheidend eingreifen. Am 1. September half Sie von Roberts' Truppen in der Schlacht von Kandahar mit Unterstützungsfeuer die Aufständischen unter Ayub Khan zuschlagen. Sie wurde bis zum Abzug der britischen Truppen 1881 für Unterstützungs- Transport- und Versorgungsaufgaben eingesetzt. Danach wurde die Achilles nach England zurück beordert. Die Einsätze des Schiffes wurden von Drake genauestens analysiert.

Während ihres Einsatzes in Afghanistan wurde eine passende Werft gebaut und nach Rückkehr eine Generalüberholung durchgeführt. Nach dem Tot Charles George Gordons und dem Fall von Khartoum Ende Januar 1885 wurde die komplett überholte und neu ausgerüstete Achilles im November 1885 in den Sudan verlegt.

Der erste Einsatz war die Unterstützung bei der Verteidigung der belagerten Stadt Sawakin Ende 1887 im Sudan. Im folgenden Jahr wird sie immer wieder für kleinere Unterstützungsaufgaben eingesetzt, man traut ihr aber noch keine Offensivaufgaben zu. Der britische Oberkommandierende General Grenfell wusste sie auch nicht richtig einzusetzen und hielt sie deshalb meist in Reserve.

Im August 1891 wurde sie wieder nach England zurück beordert. Der mittlerweile 45jährige Drake erkannte mit dem Auftauchen der ersten Flugmaschinen eine neue Bedrohung. Noch waren diese Flugmaschinen aber noch zu unausgereift für militärische Nutzung. Aber dies sollte sich schnell ändern.

Zwischenzeitlich wurde sie für Transport- und Verbindungsaufgaben genutzt. Zeitweise wurde sogar die Bewaffnung entfernt um mehr Nachschub transportieren zu können.

Schon seit 1892 bereitete General Kitchner die Rückeroberung der Sudan-Provinzen von den Madhisten vor. Im März 1896 erhielt er nun den Befehl den Nil entlang zumarschieren und die Madhisten anzugreifen. Er kannte die Achilles von der Belagerung von Sawakin wo Sie seine Truppen erfolgreich unterstütze und hatte Sie schon Ende 1895 angefordert. So wurde Sie Bestandteil der Anglo-Egyptian Nile Expeditionary Force. An der Schlacht um Firket im Juni 1896 nahm Sie noch nicht Teil. Kitchner erkannte aber ihr Offensivpontial und wollte Sie im Verband mit den noch nicht eingetroffenen Kanonenbooten einsetzen. Bis zum September unterstützte Sie, solange die Bahnlinie noch weiter vorgetrieben wurde, die Versorgung mit Nachschub.

Im Laufe des Nilfeldzuges übernahm Sie immer wieder erfolgreich sowohl offensive als auch defensive Aufgaben. Hier besonders zu erwähnen die Schlacht um Atbara am 8.April 1898, bei der Sie maßgeblichen Anteil daran hatte das die britischen Verluste sehr gering ausfielen.(Die Briten verloren 24 Mann, die Ägypter 68 und die Mahdisten ca. 3000. )

Eine entscheidende Offensivrolle spielte Sie dann in der Schlacht von Omdurman am 2.September 1898.

Ausgerüstet mit einem neuen Bombenabwurfgestell am Bug rückte die Achilles zusammen mit den Kanonenbooten den Nil hinauf vor, bekämpfte gezielt Artillerie- und MG-Stellungen und unterstütze die Kanonenboote bei der Abwehr von Madhistischen Sturmangriffen.

Aufgrund ihrer Beweglichkeit konnte sie im Verlauf der Schlacht immer wieder entscheident an Brennpunkten eingreifen.

Eine Woche nach Ende der Kämpfe wurde die Achilles nach England zurück beordert.

Momentan befindet Sie sich wieder zur Generalüberholung im Royal Dockyard in Portsmouth.

Um der Bedrohung durch die neuen Flugmaschinen Rechnung zutragen wurde auf der Oberseite des Auftriebskörpers eine Plattform mit 2 der neuen Maxim-MG´s montiert. Des weiteren sollen die beiden 12-Pfünder am Bug durch neuere Geschütze ersetzt werden sowie auch die beiden 3inch gegen modernere Geschütze. Auch die Drehbassen, die sich als relatv nutzlos erwiesen haben, sollen gegen Maschinengewehre ausgetauscht werden.

Da sie ihren Wert bewiesen hat, sollen nun weitere Schiffe der Pegasus-KPasse folgen. De.r Bau ihres Schwesterschiffes der Hector ist fast abgeschlossen. Man hat allerdings mit der Entscheidung weitere Schiffe zu bauen zu lange gewartet. Es ist fraglich ob Luftschiffe in Anbetracht der neuen Flugzeugentwicklungen nicht als überholt anzusehen sind. Bisher sind England ( mit der Pegasus- und Pathfinder-Klasse ) und Amerika ( Transportluftschiff Mule-Klasse) die einzigen Staaten mit Luftschiffen. Aber überall entstehen, teilweise in privatinitiative, gößere und kleinere Luftschiffeschiffe. Es kursieren Gerüchte über ein Piratenluftschiff das ohne Auftriebskörper auskommt, sondern stattdessen mit einem Propellerantrieb ausgestattet ist.

Aber man munkelt auch das das deutsche Kaiserreich an einem Gegenentwurf zur Pegasus-Klasse arbeitet.

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